WorldSBK.com schaut sich die Zahlen und Fakten von der letzten Runde der eni FIM Superbike World Championship auf dem Losail International Circuit in Katar etwas genauer an.

Sylvain Guintoli schaffte ein einzigartiges Ereignis in der Geschichte der World Superbike: Er konnte den Titel trotz Punktenachteil im letzten Rennen noch sichern, indem er seine Karten im letzten Moment wendete. In der Vergangenheit gab es zahlreiche Meister, die vor dem letzten Rennwochenende im Nachteil lagen (der letzte war Ben Spies 2009), aber Guintoli wartete bis zum allerletzten Rennen, nachdem er zuvor auf Position zwei lag.

Weitere Kuriositäten über Guintolis Titel:

Er ist der zweite französische Fahrer, der den Titel nach Raymond Roche 1990 gewinnen kann.

Er konnte wieder auf den Meisterschaftsführenden Sykes aufholen, obwohl er zwischenzeitlich 44 Punkte (der Unterschied zwischen den beiden nach dem 18. Rennen in Laguna Seca). Ein sehr hoher Wert, besonder wenn man bedenkt, dass es im letzten Jahr Sykes war, der 47 Punkte auf Guintoli (der Unterschied nach dem vierten Rennen) gutmachen konnte und am Ende den Titel gewann.

Er ist der Fahrer, der vor dem finalen Rennwochenende die meisten Punkte aufholen konnte: 12. Der vorherige Rekord wurde von Ben Spies aufgestellt, der 2009 am letzten Wochenende in Portimao 10 Punkte hinter Haga lag.

Er ist einer der sieben Champions  nach Fred Merkel 1988, Scott Russell 1993, Carl Fogarty 1998, Colin Edwards 2002, James Toseland 2004 und Max Biaggi 2012, der die Krone holen konnte, ohne der erfolgreichste Fahrer zu sein.

Er ist einer der vier Champions nach Colin Edwards 2002, Troy Corser 2005 und Max Biaggi 2010, der in jedem Rennen seiner Meisterschaftssaison punkten konnte. Momentan hat Sylvain die letzten 38 Rennen in Folge in den Punkten beendet und liegt damit nur knapp hinter dem Rekord von Max Biaggi, der in 39 aufeinanderfolgen Rennen ab dem ersten Lauf in Brünn 2009 bis zum ersten Lauf in Donington 2011 punkten konnte.

Weltmeister mit nur fünf Siegen in einer Saison von 24 Rennen: Vor ihm holte Carl Fogarty 1998 die Krone mit nur drei Siegen in einer Saison der gleichen Länge. 2012 holte Max Biaggi den Titel mit fünf Siegen in einer Meisterschaft von 28 Rennen.
Er holte den Titel mit 32 Jahren, 4 Monaten und 9 Tagen: nur etwas jünger als Troy Bayliss 2001 (32 Jahre, fünf Monate und 10 Tage).

Er ist nach Max Biaggi (1010-2012) der zweite Weltmeister für Aprilia.

Er holte seine erste Meisterschaft in seiner fünften kompletten Saison in der Superbike-WM, die gleiche Anzahl, die der letztjährige Champion Sykes brauchte.

Er ist der dritte Champion, der seinen Titel nach Colin Edwards 2002 und Troy Bayliss 2008 am letzten Wochenende holt. Der relevanteste Aspekt ist, dass Sylvain bisher noch nie einen Doppelsieg in seiner Karriere feiern konnte.

Andere Statistiken des Wochenendes
Mit dem Doppelsieg in Losail stand Sylvain Guintoli bereits 40 Mal auf dem Podium, die gleiche Anzahl wie der Weltmeister aus 1991 bis 1992, Doug Polen. Sylvain sicherte sich in allen der letzten acht Rennen der Saison einen Podestplatz, entweder als Erster (3 Mal) oder als Zweiter (5 Mal).

Jonathan Rea holte sein bestes Endergebnis in der Meisterschaft: Er wurde Dritter, nachdem er 2010 auf Position vier landete.
Loris Baz fuhr im ersten Rennen die zweite schnellste Rennrunde seiner Karriere, nachdem er über zwei Jahre wartete: Seine erste legte er in Silverstone, vor zwei Jahren zurück.
Davide Giugliano holte seine dritte Pole und feierte für Ducati damit das 300. Rennen der Superbike Geschichte, das sie in der ersten Reihe starteten.

Aprilia gewann den vierten Herstellertitel in den letzten fünf Jahren (sie verpassten ihn 2011 durch Ducati) und teilen sich in der Bestenliste aller Zeiten nun den zweiten Platz mit Honda, deren letzte Titel bis 1997 zurückreicht. An der Spitze steht Ducati mit 17 Meisterschaftssiegen.